Grüne unterwegs

Neujahrswanderung: Landesvorsitzende Eva Lettenbauer war beim „Historischen Spaziergang“ der Partei zu Gast

Eine gemeinsame Neujahrswanderung ist bei den Ortsverbänden Schwaig-Behringersdorf, Röthenbach und Rückersdorf schon Tradition. Diesmal war Eva Lettenbauer, Parteivorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen in Bayern, zu Gast Bei der abschließenden Einkehr in den „Pegnitzblick“ äußerte sie sich auch zur Bundespolitik.

Zwei Tage zuvor hatten die Bauern in Nürnberg protestiert. „Die Grünen unterstützen die Landwirte“ sagte Lettenbauer. Man habe schließlich erreicht, dass sie weiterhin von der KfZ-Steuer befreit seien. Allerdings müsse die Regierung auf den Abbau der Beihilfen zum Agrardiesel bestehen.

Bevor sich die Teilnehmer im „Pegnitzblick“ aufwärmen konnten, fand als Neujahrswanderung ein zweistündiger Spaziergang durch die Schwaiger Ortsteile unter der fachkundigen Leitung von Helga Briemle statt. Zusammen mit ihrem Mann Karl und anderen hat Briemle 1992 den Geschichts- und Kulturkreis Schwaig-Behringersdorf gegründet. Lettenbauer würdigte das Paar als „wandelndes Lexikon in Bezug auf ältere und jüngere Geschichte des Ortes.“ Der Rundgang ging vom Behringersdorfer Schloss durch den Pegnitzgrund nach Malmsbach. Schlusspunkt war das Schwaiger Schloss.

2022 – Werden die Schulen unseren Kindern gerecht? Praxisnahe Fachdiskussion im Behringerdorfer Bürgersaal

Unser 3-gliedriges Schulsystem stammt aus dem 19. Jahrhundert, aus einem autoritären Staatsverständnis heraus. Es kann den Anforderungen des 21. Jahrhunderts und den Werten einer demokratischen Gesellschaft nicht annähernd gerecht werden. Es trennt, sondert aus und lässt die Potentiale vieler Kinder verkümmern. Zu dieser Einschätzung kamen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer einer hochkarätigen Veranstaltung, die der Ortsverband von Bündns90/Die Grünen als Wahlveranstaltung organisiert hatte.

„20% der Kinder, die die Schule verlassen, können nicht ausreichend lesen und schreiben, sind ungenügend auf den Beruf vorbereitet. Wenn 20% der Autos, die die Fabrik verlassen, nicht fahren könnten, würde sofort das gesamte Produktionssystem auf den Kopf gestellt werden – aber die Schulpolitik in Bayern setzt auf ein weiter so“ empört sich die Sonderpädagogin Edith Klose bei der Veranstaltung „Fit Für die Zukunft“ in Behringersdorf. Leider war die bildungspolitische Sprecherin der Grünen Landtagsfraktion Anna Schwamberger kurzfristig erkrankt. Aber Elmar Hayn, der Direktkandidat für Nürnberg Ost stellte überzeugend die Eckpunkte der Grünen für die Bildungspolitik in Bayern vor. Auf dem Podium entspann sich darauf eine spannende fachliche Diskussion. Alexandra Sopp – Lehrerin an der Geschwister-Scholl-Mittelschule in Röthenbach erzählte engagiert und mitreißend von den vielen tollen Angeboten, die ihre Schule eigentlich macht – aber auch von den gravierenden Missständen, die v.a. durch zu wenig Mitarbeitende verursacht sind. “Alle Schulen mit dem Schulprofil Inklusion bekommen eine halbe Sonderpädagogin zugeteilt. Das mag super sein für die kleine Schule am Land mit zwei Schüler*innen mit Förderbedarf. Für unsere 520 Schüler*innen mit über 50 Kindern mit Förderbedarf ist das nicht einmal ein Tropfen auf den heißen Stein“. „Das was in Bayern an den Schulen los ist, hat mit Inklusion nichts, gar nichts und wirklich rein gar nichts mit Inklusion zu tun“ empörte sich Dr. Gerald Klenk, ehemaliger Schulrat im Nürnberger Land und Initiator der Lernwirkstatt Inklusion. Er hat deshalb mit der Lernwirkstatt die Aktion Gemeinschaftsschule initiiert, die eine Schule für alle Kinder fordert, in der sie mindestens 8 Jahre lang ohne Noten gemeinsam lernen können – zumindest als ein zulässiges Angebot neben den anderen Schularten. „Bei dem ganzen Hype um die Digitalisierung sollten wir nicht vergessen, dass das Wichtigste immer noch die Menschen sind – das wichtigste für die Bildung der Schülerinnen und Schüler ist die Lehrerpersönlichkeit“ erinnerte Benedikt Anzenender, der als Religionslehrer schon an fast allen Schultypen gearbeitet hat. Die Lehrer*innenausbildung, die Gewinnung von Lehrkräften und die Arbeitsbedingungen an der Schule waren ein weiteres Thema, das auch aus dem Publikum engagiert diskutiert wurde.

Mut macht den Anwesenden die Bewegung „Bildungswende jetzt“, die am 23.9. erst 25.000 Leute gegen die größte Bildungskrise seit Bestehen der Bundesrepublik auf die Straße gebracht hatte. Deren Forderungen konnten sich alle anschließen:
1. Ein Sondervermögen Bildung
2. Eine Bildungsoffensive für Lehrer*innen und Erzieher*innen
3. Schule bildungsfähig und inklusiv machen
4. Ein echter Bildungsgipfel auf Augenhöhe.

Elmar Hayn und Aaron Mühlendyck – Direktkandidat der Grünen im Nürnberger Land haben sich viele Notizen gemacht und sind hoch motiviert, sich im Land für die Bildungswende einzusetzen. Robert Dietz – Kandidat für den Bezirkstag – kann sich künftig hoffentlich ebenfalls auf Bezirksebene für bildungspolitische Themen einsetzen. Für individuelle Hilfen wie z.B. Schulbegleitungen oder Integrationsassisten*innen ist der Bezirk zuständig.
Dr. Klenk gibt den Politikern zum Abschluss noch die Bitte nach einer respektvollen Sprache mit. „Bitte achten Sie besonders auch in der Sprache darauf, dass es in der Bildungspolitik nicht um Ressourcen, sondern um individuelle Menschen, um Kinder geht“.

2021 – Preisverleihung zum Baumwettbewerb

Im Herbst 2021 starteten wir eine Aktion unter dem Motto: „Was sind uns alte Bäume wert?“. Gefordert war, alte Bäume nach den Kriterien Baumumfang, Baumwuchs und ortsprägender Charakter zu finden. Alle eingereichten Bilder von herrlichen alten Bäumen wurden von einer Jury bewertet.

Bedingt durch Corona, konnte erst jetzt ins Schwaiger Schloss zur Preisverleihung eingeladen werden. Seit jeher, so der Referent Hubert Rüttinger, sind Wälder Schauplätze für Mythen, Märchen und Sagen. Er spannte einen Bogen von der Antike, in welcher der römische Geschichtsschreiber Tacitus über die Wildheit der Wälder Germaniens berichtet, bis zum Beginn der Romantik, als der Wald, der lange Zeit als unheimlich und gefährlich gegolten hatte, zum Sehnsuchtsort mutierte, was sich in der Malerei, der Musik und der Literatur ausdrückte. Eine besondere Bedeutung wurde der Linde als Sinnbild der Gemeinschaft, als Baum des Volkes, zugesprochen. Hubert Rüttinger zeigte Bilder von Ruhebänken unter Linden, von Dorflinden als zentralem Treffpunkt und von verschiedenen Tanzlinden in Oberfranken. Ein Lindenlied durfte nicht fehlen, und so sangen die Anwesenden „Am Brunnen vor dem Tore“, aus Franz Schuberts Winterreise.
Am Beispiel der enormen Leistung einer 100-jährigen Eiche für das Klima wurde deutlich, wie wichtig es ist, Bäume zu erhalten. Sie liefert pro Jahr Sauerstoff für ca.11 Personen, nimmt viel Wasser auf, kühlt durch Verdunstung ihre Umgebung, entzieht der Luft viel Kohlenstoffdioxid und ist Lebensraum für verschiedenste Tierarten.

Unter den prämierten Bäumen fanden sich neben Linden und Eichen auch stattliche Exemplare einer Douglasie und Birke.

Leider fiel ein weiterer, ebenfalls mehrere Jahrzehnte alter Baum mit einer ausladenden Krone und wunderschönem Wuchs, zwischenzeitlich der Motorsäge zum Opfer.

Bei der anschließenden Preisverleihung wurden alle Teilnehmerinnen mit einem Gutschein der Noris Inklusion zur gärtnerischen Verwendung geehrt.

Wanderung im Pegnitztal am 05.01.2020

Am 5. Januar 2020 wanderten Mitglieder der Ortsverbände aus Schwaig/Behringersdorf, Rückersdorf und Röthenbach im Pegnitztal von Rupprechtstegen nach Velden. 
Unterwegs informierte Hubert Rüttinger, Mitglied der „Bürgerinitiative Eisenbahnbrücken Pegnitztal“, über die Zukunft der denkmalgeschützten, historischen Eisenbahnbrücken.